Regelinsolvenzverfahren

S. Gebäudetechnik GmbH

FirmensitzHaar bei München
GerichtAmtsgericht München
Aktenzeichen1501 IN 704/11
Eröffnungsdatum01.05.2011
Insolvenzverwalter

Oliver Schartl

Anzahl der Mitarbeiter27
Branche/Geschäftszweig

Gebäudetechnik/Installationsarbeiten sowie Betreiben von gebäudetechnischen Anlagen und Gebäuden

Status des Verfahrensabgeschlossenes Insolvenzverfahren
Quote4,18 %

Die S. Gebäudetechnik GmbH war spezialisiert auf die Planung, Lieferung und Montage von gebäudetechnischen Anlagen sowie deren Wartung in Oberbayern mit Schwerpunkt in München und den umliegenden Landkreisen (Schwerpunkt Raumlufttechnik, Kältetechnik, Heizungstechnik, Sanitärtechnik, Elektrotechnik sowie Mess- und Regelungstechnik).

 

Der Geschäftsbetrieb konnte im Zeitraum der vorläufigen Insolvenzverwaltung in einem Zeitraum von über zwei Monaten vollumfänglich fortgeführt werden. Von den bei Antragstellung noch laufenden Bauaufträgen konnten 18 restabgewickelt und 3 zum Teil fertig gestellt werden. Bei 5 Aufträgen wurden im Zeitraum der vorläufigen Insolvenzverwaltung Schlussrechnungen erstellt und damit die geschuldete Baudokumentation ausgehändigt.

 

Aufgrund einer bestehenden Globalzession sowie im Hinblick auf die notwendige Liquiditätssicherung wurden mit der Raiffeisenbank Gmund am Tegernsee eG als Globalzessionarin umfangreiche Gespräche und Verhandlungen geführt, die schließlich in einer Massebeitragsvereinbarung mündeten. Diese Vereinbarung umfasste auch die Gewährung eines zurvor seitens des Insolvenzgerichts antragsgemäß genehmigten Massekredites. Hierdurch wurde ermöglicht, dass der Geschäftsbetrieb einstweilen fortgeführt werden und damit die verbundenen Außenstände überhaupt realisiert werden konnten.

 

Der vorläufige Insolvenzverwalter beantragte beim Insolvenzgericht, diesen zu ermächtigen, Zahlungszusagen gegenüber Dritten zu erteilen, welche zwingend zur Sicherung und Fortführung des Geschäftsbetriebes der Schuldnerin erforderlich sind und dadurch Masseverbindlichkeiten im Sinne von § 55 II InsO zu begründen. Der Umfang wurde auf Masseverbindlichkeiten bis zu 600.000 Euro begrenzt. Eine entsprechende Ermächtigung wurde gegenüber dem vorläufigen Insolvenzverwalter mit Beschluss vom 25. März 2011 erteilt.

 

Unter Einschaltung eines unabhängigen Dienstleisters mit nachgewiesener Expertise im insolvenznahen Sanierungsumfeld wurden potenzielle Investoren gesucht. Von den insgesamt 35 angesprochenen Interessenten haben sechs das Unternehmen besichtigt und eine Due Diligence durchgeführt. Bis zum Ablauf der gesetzten Bieterfrist wurden drei Angebote - ein weiteres später - abgegeben. Zum Ablauf der vorläufigen Insolvenzverwaltung hatten jedoch sämtliche Interessenten völlig unerwartet ihre Angebote wieder zurückgezogen.

 

Im eröffneten Verfahren gelang es, den Teilgeschäftsbetrieb "Service und Wartung" rückwirkend zum 01. Mai 2011 übertragend zu sanieren und, damit verbunden, 9 diesem Bereich zuzuordnende Mitarbeiter auf die Käuferin überzuleiten. Der Käuferin, der neu gegründeten S. Industrie- und Gebäudetechnik GmbH gelang es, mit einem Großteil der Auftraggeber Vereinbarungen über die nicht fertig gestellten Bauaufträge zu erzielen. Vor diesem Hintergrund ist zu erwarten, dass sich ein potenzieller Mehraufwand des jeweiligen Auftraggebers durch die vorzeitige Vertragsbeendigung bzw. Nichtfertigstellung im Hinblick auf die Neuvergabe der Restleistungen deutlich reduzieren wird.

 

Die Tätigkeit im eröffneten Verfahren konzentrierte sich bisher auf die Erstellung von Schluss- oder Teilschlussrechnungen und noch fehlenden Baudokumentationen und damit letztendlich auf den Einzug der Außenstände.