Regelinsolvenzverfahren

Merkers-Rad GmbH & Co. KG

FirmensitzMerkers (Südthüringen)
GerichtAmtsgericht Meiningen
AktenzeichenIN 632/03
Eröffnungsdatum01.12.2003
Insolvenzverwalter

Axel W. Bierbach

Anzahl der Mitarbeiter145
Branche/Geschäftszweig

Produktion/Fahrradproduktion

Status des Verfahrensabgeschlossenes Insolvenzverfahren
Quote1,21 Prozent

Der Südthüringer Fahrrad-Hersteller Merkers-Rad GmbH & Co. KG geriet durch zu ehrgeizige Wachstumspläne seiner Muttergesellschaft, der Sprick Fahrräder GmbH aus dem nordrhein-westfälischen Oelde, in Schieflage und musste im Dezember 2003 kurz nach dem Mutterkonzern Insolvenzantrag stellen. Die erst vier Jahre zuvor gegründete Merkers-Rad GmbH & Co. KG betrieb Auftragsproduktion für Fahrräder der Sprick-Gruppe und erwirtschaftete vor der Insolvenz einen Jahresumsatz von rund 20 Millionen Euro. Merkers-Rad bot die komplette Fahrradproduktion mit einer großen Fertigungstiefe – inklusive Lackierung und Einspeichung.

 

Im eröffneten Insolvenzverfahren konnte Insolvenzverwalter Axel W. Bierbach Merkers-Rad sechs Monate lang vollumfänglich fortführen. Es wurden rund 6000 Fahrräder pro Monat in der modernen Produktionsstätte in Südthüringen gebaut.

 

Mitte des Jahres 2004 musste der Betrieb jedoch eingestellt werden, da die gesamte Sprick-Gruppe nicht mehr fortgeführt wurde. Zwar hatte es zuvor noch Verhandlungen mit diversen potenziellen Investoren gegeben, die Verkaufsbemühungen scheiterten letztlich jedoch, weil die Schuldnerin über kein eigenes Vertriebsnetz und keine eigene Einkaufsorganisation verfügte. Für die reine Endmontage war das Thüringer Werk überdimensioniert. Außerdem ging der Trend damals bereits dahin, alle Komponenten in Asien fertigen zu lassen und in Deutschland nur noch die Endfertigung vorzunehmen.

 

Für die Gläubiger konnte aus der Betriebsfortführung ein Reinerlös von rund 800.000 Euro erwirtschaftet werden. Die schwierige Verwertung der Betriebsimmobilie wurde erfolgreich abgeschlossen.