MITEC Automotive AG
| Firmensitz | Eisenach |
| Gericht | Amtsgericht Meiningen |
| Aktenzeichen | IN 237/18 |
| Eröffnungsdatum | 01.02.2019 |
| Sachwalter | Axel W. Bierbach |
| Eigenwalter | SGP Schneider Geiwitz Management GmbH Frau Dr. Romy Metzger |
| Sanierungsberater | |
| Anzahl der Mitarbeiter | 640 |
| Branche/Geschäftszweig | Entwicklung und Fertigung von Motoren- und Getriebekomponenten |
| Status des Verfahrens | laufendes Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung |
| Quote | noch unbekannt |
Die MITEC Automotive AG ist ein in Eisenach, Thüringen, China und in den USA ansässiger Automobil-Zulieferbetrieb für Motoren- und Getriebekomponenten. Als Tier-1-Lieferant beliefert sie zahlreiche namhafte Automobilhersteller, u.a. Jaguar Landrover, Fiat Chrysler, GM und Daimler. Hauptprodukt waren Massenausgleichssysteme sowie Ölpumpen und andere Komponenten im Antriebsstrang.
Im Jahr vor Insolvenzantragstellung tätigte die MITEC Automotive AG Umsatzerlöse von über € 177 Mio. mit noch über 800 Mitarbeitern.
Die Tochtergesellschaft MITEC-Jebsen Industrial Automotive Systems Co. Ltd., P.R. China beschäftigte 229 Mitarbeiter und war vor allem für OEM im chinesischen Markt tätig.
Die Tochtergesellschaft MITEC Powertrain Inc., Findlay, Ohio, USA beschäftigte weitere 208 Mitarbeiter und produzierte Zahnräder und Ausgleichswellen für den US-amerikanischen Markt, hauptsächlich für den Kunden GM.
Der eigenverwaltenden Schuldnerin gelang es unter enger Einbindung des Sachwalters Verlustausgleichsvereinbarungen und Fortführungsvereinbarungen mit den Kunden zu treffen, welche zunächst eine Fortproduktion für das gesamte Jahr 2019 ermöglichte. Dies wurde begleitet durch einen notwendig werdenden Personalabbau bereits zum Zeitpunkt der Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Die Belegschaft musste von 640 Mitarbeitern auf 488 Mitarbeiter reduziert werden. Dies konnten durch Vereinbarung von Interessenausgleich und Sozialplan sowie unter Einschaltung einer Transfergesellschaft erfolgreich umgesetzt werden.
Ein langwieriger Investorenprozess, in welchem die Kunden eng eingebunden waren, kam erst im November 2019, ein Jahr nach Insolvenzantragstellung zum Erfolg. Es gelang, einen Teil der Werke im Raum Eisenach an einen amerikanischen Mitbewerber zu veräußern. Die Finanzierung des Kaufs und der zu erwartenden Verluste erfolgte teilweise über die OEM. Der Verkauf machte einen nochmaligen Arbeitsplatzabbau von 186 Arbeitnehmern mit einem Wechsel in eine Transfergesellschaft erforderlich. Durch den Verkauf konnten 246 Arbeitsplätze in Thüringen erhalten werden.
Ebenfalls im Spätherbst 2019 konnte ein langjähriger Rechtsstreit zwischen der MITEC Automotive AG und einem ehemaligen Kunden durch einen Vergleichsabschluss beendet werden. Die an die Insolvenzmasse zu bezahlenden Vergleichsbeträge sowie die Erlöse aus dem Verkauf ermöglichen eine quotale Befriedigung der Gläubiger. Trotz enormer Komplexität des Verfahrens ist dies als großer Erfolg zu werten, welcher vor allem auch auf der engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Vorstand und den Kanzleien Schneider Geiwitz und Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen zurückzuführen ist.