Regelinsolvenzverfahren

Dirty Jerz GmbH

FirmensitzMünchen
GerichtAmtsgericht München
Aktenzeichen1507 IN 926/14
Eröffnungsdatum01.06.2014
Insolvenzverwalter

Oliver Schartl

Anzahl der Mitarbeiter25
Branche/Geschäftszweig

Handel, Vertrieb und Vermarktung

Status des Verfahrenslaufendes Insolvenzverfahren
Quoteüberdurchschnittlich hoch

Die Dirty Jerz GmbH, die im Jahr 2004 gegründet wurde, ist ein Textilhandelsunternehmen mit dem Schwerpunkt Jugend- und Trendsportmode, insbesondere mit den „Street-Ware“-Marken „ECKO UNLTD.“ und „ZOO YORK“. Die Dirty Jerz betreibt Textilgroßhandel („Wholesale“) inklusive der Belieferung der eigenen Tochtergesellschaften.

 

Der Einzelhandel in Deutschland und Österreich, das sog. Retail-Geschäft, wird in Deutschland über die 100%ige Tochtergesellschaft Dirty Jerz Retail GmbH betrieben. Diese unterhält insgesamt sieben eigene und zwei durch Franchisenehmer betriebene Einzelhandelsgeschäfte (nachfolgend auch „Retail-Stores“), davon zwei in Berlin, eins in Zweibrücken und je eins in Weil am Rhein, Neumünster, Innsbruck und Konstanz. In diesen Retail-Stores werden die von der Schuldnerin gelieferten Waren an den Endkunden verkauft.

 

Die Dirty Jerz GmbH hält neben der Beteiligung an der Dirty Jerz Retail GmbH fünf weitere Beteiligungen an eigenständigen Tochtergesellschaften. Es handelt sich hierbei zunächst um die niederländische Dirty Jerz Outlet NL B.V., die schweizerische Dirty Jerz Outlet CH GmbH und die tschechische Dirty Jerz Outlet CZ S.r.o.. Diese drei Tochtergesellschaften unterhalten in den jeweiligen Ländern Retail-Stores. Ferner handelt es sich um die ebenfalls am Verwaltungssitz in München ansässige Dirty Jerz Trademarks GmbH sowie um die in der Liquidation befindliche österreichische Tochtergesellschaft Dirty Jerz Outlet 2 GmbH. Über die Vermögen der letztgenannten Gesellschaften ist jeweils ein Insolvenzantragsverfahren anhängig.

 

Der Geschäftsbetrieb konnte im Zeitraum der vorläufigen Insolvenzverwaltung uneingeschränkt aufrechterhalten werden, musste jedoch mit Verfahrenseröffnung stillgelegt werden. Die anschließend eingeleitete Ausproduktion endet voraussichtlich im August 2014. Trotz intensiver Bemühungen unter Initialisierung eines M & A-Prozesses über die perspektiv GmbH, München,  ist es nicht gelungen, einen Investor zu finden. Zwar gab es einige Interessenten für die Übernahme des schuldnerischen Geschäftsbetriebes. Mit einem Investor aus der Türkei wurden sogar konkrete Kaufvertragsverhandlungen geführt. Im Ergebnis scheiterte eine übertragende Sanierung u.a. an dem Umstand, dass die Schuldnerin nicht selbst Inhaberin der Lizenzrechte der vertriebenen Marken „ECKO UNLTD.“ und „ZOO YORK“ ist, sondern diese von einem amerikanischen Lizenzrechte-Händler gehalten werden, mit dem auf Investorenseite keine Einigung erzielt werden konnte.

 

Die mit Verfahrenseröffnung angezeigte drohende Masseunzulänglichkeit i.S.v. § 208 I InsO ist in Wegfall geraten.